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Mystik und Esoterik

Unser deutsches Wort „Esoterik“ stammt ursprünglich vom griechischen esoterikos, was Innerlich bedeutet. Und meinte anfänglich eine Art von philosophischer Lehre, die nur einem auserwählten inneren Zirkel von Schülern und Eingeweihten zugänglich war, im Gegensatz zur allen Menschen zugänglichen Exoterik, einer Art Lehre für die Allgemeinheit. In alter Zeit waren also die Einweihungen in die heiligsten und grössten Mysterien den Fortgeschrittenen vorbehalten, und in gewisser Weise ist dies auch heute so. Mit zunehmenden Fortschritt auf dem geistigen Weg, offenbart das Leben den Auserkorenen wie von selbst Einweihungen in diverse Mysterien, die Anderen für immer verschlossen bleiben. 

Es gibt Gemeinsamkeiten - in versöhnter Verschiedenheit

Von der Bedeutung der Begriffe sind sich Mystik und Esoterik – in ihrem besten Sinne – also irgendwie ähnlich. Aber doch unterschiedlich

Mystik ist ein geistiger Weg, der persönliche Würdigkeit und Ernsthaftigkeit des Praktizierenden voraussetzt. Sie ist einfach. Und doch sehr anspruchsvoll. Mystik ist ein Weg der dem Unsichbaren im Sichtbaren auf die Spur kommen möchte, und mehr ein Weg persönlicher Integration in den grossen Geist des Lebens als ein ein für allemal ausformuliertes und nur noch zu rezitierendes intellektuelles System. Mystik in ihrer reinsten Form ist nichts anderes, als die schlichte Offenheit für das Geheimnis Gottes in allen Dingen. 

Der spirituelle Markt [verzeiht den Ausdruck ;)]

 

Esoterik in ihrem heutigen Sinne ist dagegen eine Vielzahl von Techniken, Methoden und Lehren, die alle ihre Berechtigung haben und das Leben des Menschen bereichern – aber auch verarmen – können. Ihr Leben manifestiert sich heute eher in bezahlten Angeboten, Retreats, Kongressen, Seminaren und einer Unmenge an Publikationen und Veranstaltungen zum Thema. Sie ist keine Lehre für einen inneren Zirkel mehr, sondern eher in einem exoterischen Sinne allen Bezahlwilligen und Zahlkräftigen offenstehend.

 

Mystik dagegen vollzieht sich immer im Inneren des Menschen. Sie öffnet sich dem grossen Geheimnis in den kleinen und grossen Mysterien, wobei sie auch zwischen den Zugängen zu diesen Mysterien differenziert. Die grossen Mysterien, die dem inneren, eingeweihten Zirkel vorbehalten sind, die kleinen Mysterien und die Einweihung in dieselben steht dagegen allen Menschen offen. Natürlich kann auch jeder Mensch, dem es von der unsichtbaren Welt geschenkt wird, die grossen Mysterien erfahren, aber dazu muss er seinen Weg gehen. Es gibt viele gute Gründe warum dies so ist. Einer davon besteht schlicht darin, dass wir das Heilige nicht vor die Hunde werfen sollen. Das hat weniger mit Arroganz als vielmehr mit der Heiligkeit der Lehren zu tun. Die einzige Voraussetzung die ein Mensch mitbringen muss – und die ihn würdig machen – um die grossen Mysterien zu erfahren ist schlicht einen Hunger nach geistiger Wahrheit mitzubringen. Wer diesen Hunger nicht hat, ist unwürdig die heiligen Einweihungen zu empfangen. Und ihm wird sich das Leben nicht in dieser Form offenbaren. Denn der grosse Geist drängt sich nicht auf. Aber er teilt sich allen mit, die offen sind sich auf ihn einzulassen, und die Frage nach ihm zu stellen.